Barbara Kapelle
Eingeweiht am 15. Juni 2024
Barbarakapelle
Braunschützen Straßkirchen 1959 e.V.
Aufgrund tiefer Verbundenheit zur Heimat und der Zusammengehörigkeit von Glaube, Brauchtum und Tradition im Schützen- und Böllerschützenwesen entschloss sich der Verein diese Kapelle zu bauen. Die erste Idee hierzu entstand bereits im Jahr 2019 im Kreis der Böllerschützen. In den Jahren 2023 und 2024 wurde die Kapelle errichtet.
Als Vorbild diente hier eine Bergkapelle aus Taxenbach im Salzburger Land. Ziel war es diese schöne und einzigartige Kapelle möglichst identisch nachzubauen. Durch den starken, kameradschaftlichen Zusammenhalt im Verein konnte dieses Projekt in über 2000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden fast ausschließlich über Eigenleistung realisiert werden.
Die feierliche Weihe der Barbarakapelle fand am 15.Juni 2024 statt.
Die heilige Barbara, die zu den 14 Nothelfern gehört ist auch die Schutzpatronin der Böllerschützen. Ihr Gedenktag wird am 4. Dezember mit Barbarazweigen gefeiert. Sie ist eine der drei heiligen Madl, die sowohl Jungfrauen als auch Märtyrerinnen waren.
Im Volksmund gibt es hierzu folgenden Merkspruch: „Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl“
Der Überlieferung zufolge lebte Barbara als Tochter des heidnischen König Dioscuros im 3. Jahrundert in Nikomedien (heutige Türkei). Dieser war mit ihrem Bekenntnis zum Christentum nicht einverstanden und sperrte sie in einen Turm ein. Barbara behielt jedoch ihren christlichen Glauben bei und wurde von ihrem Vater vor Gericht gebracht. Sie wurde öffentlich gefoltert und schließlich von ihrem eigenen Vater enthauptet. So wurde Barbara zur Märtyrerin.
Die Braunschützen Straßkirchen bedanken sich bei allen Helfern, Spendern und Unterstützern die dazu beigetragen haben diese Kapelle zu errichten. Über jede Spende für die Pflege und Erhaltung würden wir uns sehr freuen und sagen Vergelt`s Gott! .
Zeitungsbericht der Weihe
Die Kapelle an einem Platz, wie er schöner nicht sein kann – Barbarakapelle der Braunschützen eingeweiht – großes Fest auf’m „Franzlbauernhof“ – über 600 Gäste
Salzweg/Straßkirchen Die neue Kapelle, die zwischen Wllhartsberg und Euzersdorf von den Braunschützen errichtet wurde, hat die kirchliche Weihe erhalten. Gesegnet und mit Chrisam gesalbt wurden auch die Glocke, die zu jeder Stunde schlagen wird, sowie die beiden Heiligenfiguren, der Hl. Mutter Maria und der Hl. Barbara, die ihren Platz im Innern der Kapelle gefunden haben. Damit haben sich die Braunschützen ein wunderschönes Denkmal geschaffen, das die beiden Festredner Schützenmeister Walter Küblböck und sein Stellvertreter und Böllerschützenmeister Erich Schreiner gleich wieder den Menschen in der Umgebung widmeten, die die Kapelle besuchen werden.
Über 600 Besucher hatten sich zu diesem religiösen Ereignis eingefunden, viele im Rahmen von Abordnungen ihrer Vereine. Als sich der Festzug in Euzersdorf Richtung Kapelle in Bewegung setzte marschierten die Ulrichsbläser mit klingendem Spiel voraus. Der Geistlichkeit folgten dann die Fahnenträger von rund 15 Vereinen mit ihren Abordnungen und der Jubelverein, die „Braunschützen“. Zur Freude der Schützenfamilie war auch der Bayerische Böllerschützenpfarrer Alfred Binder gekommen, ein waschechter Hutthurmer, der in Künzing seine Pfarrei hat. Am Ende ergab sich ein festliches Bild, in dem die Barbarakapelle als wunderschönes Kleinod christlicher Tradition herausragte.
Von einem Juwel sprach Pfarrer Martin Dengler als er den Gottesdienst eröffnete. In jedem Stein liege hier das Herzblut der Erbauer. Auch die katholische Kirche setze sich aus lebensnotwendigen Steinen zusammen. Der Kapellenbau werde für Wanderer und Radler ein Ort des Verweilens und der Einkehr sein. Der anschließende Festgottesdienst wurde von den beiden Priestern zelebriert, von den Braunschützen mitgestaltet und gesanglich und musikalisch herausragend vom Heimat- und Trachtenverein Salzweg und den Büchlberger Ulrichsbläsern begleitet.
In seiner Predigt genoss es Pfarrer Alfred Binder sichtlich, heute in seiner Heimat zu sein. Den Platz, an dem die Kapelle steht, bezeichnete er als einen Platz, wie er schöner nicht sein könnte. Die Heilige Barbara sei eine der großen Märtyrerinnen, die sich nicht einschüchtern ließ, betonte der Böllerpfarrer. Zur Patronin der Schützen wurde sie, wie man sich erzählt, weil auf einem brennenden Schiff das Pulver im Lagerraum hinter einem Bild der Hl. Barbara nicht explodierte, sondern das Schiff auf wundersame Weise verschont blieb.
Auch heute sei der Mut, sich zu Jesus zu bekennen, nicht selbstverständlich. „Deshalb verteidigt den Platz, den ihr in unserer Welt habt“, rief der Priester den Anwesenden zu. Alfred Binder machte auch deutlich, was Heimat bedeute und dass Heimat insbesondere den Böllerschützen in der Pflege ihrer Traditionen sehr wichtig sei. Nach dem Weiheakt übergab Pfarrer Martin Dengler die Weiheurkunde dem Schützenmeister.
Den weltlichen Teil dieser eindrucksvollen Feier eröffnete der Schützenmeister. Küblböck schilderte die Verdienste der Ehrengäste. So habe jeder seinen Beitrag geleistet, der jeweils hoch anerkennenswert sei. Fahnenmutter Daniela Schreiner sei von Beginn an mit Rat und Tat und kreativen Ideen beteiligt gewesen. Landrat Raimund Kneidinger habe im Bereich der Genehmigungen unterstützt und maßgeblich dazu beigetragen, dass man hier heute feiern könne. Bürgermeister Josef Putz habe mit der Verwaltung unterstützt und sich von Beginn an kräftig engagiert. Als Mitglied der Böllerschützen sei er sofort Feuer und Flamme für diese Idee gewesen. Der Landtagsabgeordnete Josef Heisl sei noch als Bezirksrat einer der ersten Ansprechpartner gewesen, wenn es um Förderungen gegangen sei. Bis in die Bayerische Staatskanzlei habe damals schon sein Arm für die Braunschützen gereicht. Alle Drei seien ja auch Mitglieder bei den Braunschützen und unterstützen den Verein das ganze Jahr über, betonte der Schützenmeister.
Er hatte auch noch viel Lob für die Gemeindepartnerschaft ILE Passauer Oberland übrig. Bürgermeister Josef Hasenöhrl und seine zehn Kollegen sowie die Geschäftsführerin Gabriele Bergmann hätten dafür gesorgt, dass durch einen kräftigen Zuschuss die Vereinskasse geschont werden konnte. Dank gab es für die Gemeinderäte und den Gauschützenmeister Rene Wiedenbein, Ein besonderes Vergelt’s Gott richtete Küblböck an Monika Hofer und ihre Familie, deren Kapelle sei im Oberösterreichischen Taxenbach das Modell für die Barbarakapelle in Straßkirchen gewesen.
Ein letztes großes Dankeschön richtete der Schützenmeister an Ökonom Johann Matheis. Der „Franzlbauer“ habe sofort gesagt „den Grund, den gib ich her“. Er habe aber während der ganzen Bauzeit auch mit seiner Logistik unterstützt. Dann Übergab der Chef an seinen Stellvertreter Erich Schreiner, den er als die treibende Kraft beim Bau bezeichnete. Er sei der Vater dieser Kapelle.
Erich Schreiner begründet den Kapellenbau mit der tiefen Verbundenheit zur Heimat und der Zusammengehörigkeit von Glaube, Brauchtum und Tradition im Schützenwesen. Die erste Idee sei im Jahre 2019 entstanden. Im Jahre 2023 ging es nach eingehenden Planungen und einem Genehmigungsverfahren an die Umsetzung. Am 14. März 2023 habe der Bagger mit seiner Arbeit begonnen. Anschließend wurden 200 Tonnen Frostschutz und Rollkies verbaut, eine Bodenplatte betoniert und von Karl Küblböck und seinem Sohn Alex detailgenau der Dachstuhl angefertigt und am 3. Juli 2023 aufgestellt.
Über 2000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden geleistet und in mancher Situation habe man den Glauben gehabt, dass die Hl. Barbara geholfen habe. Das vor allem dann, als man am Ende sagen konnte, es sei niemand zu Schaden gekommen.
In ihren Grußworten lobten die Ehrengäste Landrat Raimund Kneidinger, MdL Josef Heisl, sowie die Bürgermeister Josef Putz und Josef Hasenöhrl von der ILE den Mut und die Begeisterung der Braunschützen zu diesem Kapellenbau. So etwas könne man nur mit großer Kameradschaft und einem beispielgebenden Zusammenhalt schaffen.
Hasenöhrl erwähnte, dass der Zuschuss recht unbürokratisch aus den Mitteln des Regionalbudgets gekommen sei. Josef Putz meinte, der Bau passe eigentlich so gar nicht in eine Zeit der Kirchenaustritte und dem Verkauf von Kirchen. “Ihr habt euch diesem Trend widersetzt und mit einer beeindruckenden Leistung ein wahres Kleinod, einen Raum des Friedens und der Geborgenheit geschaffen“. MdL Josef Heisl zeigte sich als Vereinsmitglied stolz, dass die Schützen nicht nur sportlich erfolgreich sind, sondern auch zu Heimat und Religion stehen.
Recht flott bewegte sich nach dem Schlusssegen von den Krachern der Böllerschützen begleitet der lange Zug zurück nach Euzersdorf, wo mit einem „Stoifest“ beim „Franzlbauern“ die weltliche Feier ablief und wo die viel gelobte Kameradschaft wieder gepflegt wurde, musikalisch bestens begleitet von den „d‘Noudnigl`n“.
PNP, Josef Heisl
Die Glocke wurde mit Chrisam gesalbt.
Die Ehrengäste
Schützenmeister Walter Küblböck bei der Entgegennahme der Weiheurkunde.
Die beiden Priester gestalteten diese Einweihung sehr würdevoll.
Der „Vater der Kapelle“ Erich Schreiner stellte Baufortschritt und Kapelle vor.
Glocke, Barbarafigur und die Hl. Maria erhielten separat den kirchlichen Segen.
Die Fahnenabordnungen sorgten für ein buntes Bild.